Appell an die Stadtverordneten
und Verkehrsminister von Bund und Land.
Wie wir in der letzten Woche erfahren haben, bringen die in 4 Prüfvarianten vom Stadtparlament zu beschließenden zusätzlichen Lärmschutzwände entlang der A 643 keinerlei Entlastung für die Biebricher Wohngebiete, sondern sollen lediglich das Gebiet zur Schiersteiner Seite, um Hafen und Gewerbegebiet (ehem. Knochenmühle), schützen.
Wiesbaden verpasst womöglich mit dem anstehenden Beschluss in der nächsten Stadtverordnetenversammlung (Donnerstag, 7. Februar) eine weitere Chance, eine Lärmsanierung in Biebrich wenigstens einzuleiten.
So wird augenscheinlich nicht einmal daran gedacht, die Lärmschutzwand von der Abfahrt Äppelallee auch an der neuen Rampe entlang in Richtung Schiersteiner Kreuz auszudehnen. Bei meist vorherrschendem Westwind hört man hochtourige Fahrzeuge bis über das Schiersteiner Kreuz einzeln heraus. Und dies nicht nur in unseren Wohngebieten, sondern bis über die Gibb hoch zum Gräselberg.
Dass um dieses eng besiedelte und dicht genutzte Gebiet von Bund und Land bei Neubau und Verbreiterung von Schiersteiner Kreuz, Schiersteiner Brücke und nachfolgend auch A 66 nicht von Anfang an vollflächiger aktiver Lärmschutz eingeplant wurde und wird, ist an Menschenmissachtung nicht zu überbieten.
Dass Wiesbaden seine Möglichkeiten nicht frühzeitig erkannte und allein schon durch rechtzeitige Leitplanung und Bebauungsplanänderungen vollflächigen aktiven Lärmschutz möglich machte, zeigt auch hier die fehlende Weitsicht der Stadtregierungen der letzten Legislaturperioden.
Die Anwohner der Siedlungen Rosenfeld und Selbsthilfe fordern ihr Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit ein und erinnern an die Schutzpflicht des Staates und der Kommune als Träger der Straßenbaulast, welche mit der Einrichtung einer Umweltzone nicht erreicht werden kann und durch jeden weiteren Ausbau, sei es von Fahr- oder Verkaufsflächen, konterkariert wird.
Im Übrigen verweisen wir auf dem Magistrat vorliegende Umwelt-, Mess- und Analysedaten, unseren Antrag auf Baustopp, das deutsche Grundgesetz und Ihre Vernunft.
Herzlichen Dank
Die Anwohner
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